„Alte Herren“ spenden für junge Menschen

„Alte Herren“ spenden für junge Menschen

16.05.2022

Viele Tropfen bilden einen Fluss, viele Flüsse ein Meer!

Schon während des Tages festigte sich bei allen Aktiven des SGS-Bierstandes auf dem Schönebecker Maifest am 1. Mai der Wunsch, mit der „Gage“ etwas Sinnvolles zu tun. Jörg „Stange“ Funke: „Wir wollten denen helfen, denen sonst kaum einer hilft. Die Alten Herren legten dann noch eine ordentliche Schüppe drauf, so dass wir nun drei sozial tätigen Organisationen für ihre wichtige Arbeit einen kleinen Obulus beisteuern können.“ Im Detail sind das:

  • das Friedensdorf International in Dinslaken,
  • der Deutsche Kinderverein Essen und
  • die Essener Chancen.

Friedensdorf International

Thomas Jacobs, ehemaliger Leiter Friedensdorf International, sagte zum 50jährigen Jubiläum der Hilfseinrichtung 2017, dass ...“unsere Arbeit doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein sei. Ja, das ist sie. Doch viele Tropfen bilden einen Fluss, viele Flüsse ein Meer.“

Er sah schon vor 5 Jahren, dass die Arbeit aufgrund sich verändernder Bedingungen immer schwieriger und sich das Gesicht des Friedensdorfes verändern wird. Aber fest steht auch, dass es möglich ist, etwas gegen Armut, Leid und Hilflosigkeit zu tun. Und nur, wenn wir uns gemeinsam für Hilfsbereitschaft und Menschlichkeit einsetzen, kann aus Hilflosigkeit Zuversicht werden.

Solange täglich zu sehen ist, was an vielen Orten in der Welt den Jüngsten, Schwächsten und Unschuldigsten – den Kindern – körperlich und seelisch angetan wird, wird das Friedensdorf helfen! Seine Hilfseinsätze geben verletzten und kranken Kindern, die in ihren von Kriegen und Krisen heimgesuchten Heimatländern nicht behandelt werden können, eine Chance zu überleben. Es bietet Hilfe zur Selbsthilfe durch Projekte in den Heimatländern der Kinder. Und es will das friedenspolitische Bewusstsein der Menschen in Deutschland schärfen.

Deutscher Kinderverein Essen

Der Deutsche Kinderverein hat seine Grenzen enger gesteckt. Geschäftsführer Rainer Rettinger ist ein Kämpfer für die Grundrechte der Kinder in unserem Land: „Der Deutsche Kinderverein will bundesweit als kompetente Leitstimme agieren und als Impulsgeber die Aufgabe als Kinderlobbyist gegen Kindesmisshandlung wahrnehmen. In Deutschland werden jeden Tag Kinder getreten, geschlagen, gequält, und jeden dritten Tag stirbt eines von ihnen. Mitten unter uns. Kindesmisshandlung ist immer noch trauriger Alltag in unserem Land: Jeden Tag werden 11 Kinder krankenhausreif geschlagen und müssen damit (über)leben. In jeder Schulklasse sitzen 1 – 2 Kinder, die sexuelle Gewalt erleben oder erlebt haben. Das bewegt und berührt uns.“

Der Deutsche Kinderverein sieht die Grundlage für sein Handeln in der UN-Kinderrechtskonvention aus dem Jahr 1989. Rettinger: „Wir finden, diese Kinderrechte gehören ins Grundgesetz. Mit besonderem Augenmerk auf Artikel 19, der sich gegen Gewaltanwendung, Misshandlung, Verwahrlosung und sexuelle Gewalt von Kindern äußert.“

Der Kinderrechtekämpfer weist auf große soziale Baustellen in unserem Land hin: „Jugendämter sind mehr auf Reparatur als auf Prävention ausgelegt, es fehlt an bundesweit gültigen Standards, es mangelt am Austausch und an der Qualifizierung und Ausbildung der unterschiedlichen Akteure.“ Er schlägt vor, dass Strukturen, die diese Katastrophen zulassen, so geändert werden müssen, dass der Staat seinem Auftrag zum Kinderschutz gerecht wird: „Kinderschutz darf sich nicht zwischen Faszination und Empörung, zwischen Desinteresse und Unkenntnis bewegen. Eine grundlegende Revision, Verbesserung und Neuausrichtung des Kinderschutzes, orientiert an den Rechten, Bedürfnissen und Belastungen misshandelter und sexuell missbrauchter Kinder ist notwendiger denn je.

Bei dieser Arbeit weiß der Deutsche Kinderverein prominente „Köpfe“ hinter sich. Stars wie Sänger Udo Lindenberg, Andreas Bourani oder Max Mutzke, die Schauspieler Mario Adorf, Armin Rohde oder Andrea Sawatzki, Prof. Dr. Michael Tsokos (Charité), Kampfsportler Marco Gevatter, Fußballweltmeister Roman Weidenfeller und viele mehr zeigen Gesicht gegen Kindesmisshandlung in Deutschland.

Essener Chancen

Die Essener Chancen bündeln die sozialen Aktivitäten von Rot-Weiss Essen. Aufgabe des Vereins ist es, durch die Strahlkraft des Bergeborbecker Traditionsklubs und den Faktor Fußball Bildung, Teilhabe und Integration für junge Menschen zu ermöglichen. Inzwischen organisieren die Essener Chancen – neben zahlreichen einzelnen Aktionen und Kooperationen – insgesamt elf Stammprojekte. Dabei erreicht das rot-weisse Engagement junge Essener jeden Alters und bietet Projekte von der Kita bis hin zur Berufsorientierung. Hier einige Beispiele:

Schule is‘ auf‘m Platz – und im Stadion!

In Kooperation mit der Universität Duisburg-Essen erlaubt die Aktion Kindern aus dem Essener Norden durch das Thema Fußball und mit Unterstützung von RWE attraktive Ferien zu verbringen und motiviert zu lernen. „Schule is‘ auf’m Platz“ wurde von der Deutschen Akademie für Fußballkultur mit dem Bildungspreis Lernanstoß 2017 ausgezeichnet.

Rot-Weisser Ganztag (RWE in Grundschulen)

Essener Chancen und Jugendhilfe Essen laden regelmäßig eine Delegation von Rot-Weiss Essen in eine Ganztagsschule im Stadtgebiet ein. Die Visite mit gemeinsamem Mittagessen, Fragerunde und Sportstunde ist immer ein Höhepunkt für die Schüler und soll zu Bewegung und bewusster Ernährung anregen.

Aktion Herzenswünsche (für Kinder bis 14 Jahren)

Nicht alle Kinder können zu Weihnachten ein Geschenk bekommen. Deshalb organisiert der Verein Essener Chancen zusammen mit zahlreichen Kooperationspartnern die Aktion „Herzenswünsche“. Dazu finden sich im ganzen Stadtgebiet Weihnachtsbäume mit Wunschkugeln von 500 Kindern, die u. a. das Jugendamt der Stadt Essen vermittelt. Essener Bürger, RWE-Mannschaft und rot-weisse Fans feiern gemeinsam mit den Kindern große Bescherung im Stadion Essen. Einer ihrer aktivsten Botschafter ist Sandy Sandgathe. Der Essener Edel-RWE-Fan und Sänger der Cafe Nova Staudertrinkers reist durchs ganze Land und „ersingt“ zu allen Anlässen mit seiner unverwechselbaren Reibeisenstimme jedes Jahr neue Rekordsummen für die Essener Chancen

Fußball trifft Kultur (in der Gesamtschule Nord)

Zusammen mit der LitCam GmbH geben Rot-Weiss und der Verein Essener Chancen im Rahmen von „Fußball trifft Kultur“ Kindern der Gesamtschule Nord zweimal in der Woche die Gelegenheit, sprachlichen Förderunterricht, Fußball und kulturelle Aktivitäten in einer kompakten Kombination zu erleben, um sie so in Schule und Stadtgesellschaft zu integrieren.

Im Rahmen der Essener Chancen haben sich Persönlichkeiten der Stadt Essen aus Sport, Politik, Bildung und Gesellschaft zusammengefunden, um die Projekte und Ziele des Vereins in der Öffentlichkeit zu verankern und Kindern und Jugendlichen aller sozialen Schichten und Kulturen neue Chancen zu eröffnen, wie z.B. Meistermacher, Fussballer und Trainer Otto Rehhagel und seine Frau Beate, der Essener Schauspieler und „letzte Bulle“ Henning Baum, Freddy Fischer, Gründer der Unternehmensgruppe msp und der Freddy Fischer Stiftung, Oberbürgermeister Thomas Kufen, Unternehmer Sascha Peljahn, RWE-Vorstandvorsitzender Markus Uhlig oder der Ex-RWE-Manager und Dr. Michael Welling, Geschäftsführer vom VfL Osnabrück und viele, viele mehr.

Initiator Jörg Funke: „Das sind wunderbare Projekte, die ohne Spenden kaum ihre wichtige Arbeit machen können. Wir wissen, dass wir mit unserer Spende nur ein ganz, ganz kleiner Tropfen auf dem heißen Stein sind. Aber wir wollten mit den Einnahmen des Maifestes auf der Schönebecker Dorfwiese und der zusätzlichen Sammlung unter uns „Alten Herren“ etwas Gutes tun und sind gerne einer dieser Tropfen und folgen damit den Worten von Thomas Jacobs, dass viele Tropfen einen Fluss bilden und viele Flüsse ein Meer. Möge es bei dem einen oder anderen hilfsbedürftigen Menschen für einen Moment etwas Schönes bewirken.“

Foto: Uli Preuß

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