Athletiktraining ist so populär wie nie zuvor. Egal, ob im Spitzensport oder im Fitnessstudio: Die Zusammenarbeit mit einem Athletiktrainer oder einer Athletiktrainerin kann die sportliche Leistungsfähigkeit auf das nächste Level heben. Frank Wälscher hat darüber mit Mark Gaede aus dem Staff der ersten Herren gesprochen, der vor ein paar Tagen in Düsseldorf seine Prüfung als zertifizierter Athletiktrainer im leistungsorientierten Fußball bestanden hat.
MG: „Vielen Dank. Ja, mit mir haben die Athletiktrainer vom 1. FC Magdeburg und vom SV Darmstadt 98 ihre Prüfungen absolviert.“
MG: „Unter Athletik wird im Allgemeinen die körperliche Leistungsfähigkeit im Hinblick auf (sportliche) Bewegungen verstanden. Athletiktraining umfasst demzufolge gezielte Maßnahmen zur Steigerung, zum Erhalt bzw. zum Wiedergewinn der individuellen motorischen Leistungsfähigkeit. Athletiktraining kann dabei als leistungsorientierter Bestandteil des sportlichen Trainings verstanden werden, in dem konditionelle und koordinative Leistungsvoraussetzungen mit allgemeinen und speziellen Trainingsmitteln trainiert werden.“
MG: „Ein Fußballspieler, dessen Ausdauer nicht reicht, um 90 Minuten auf dem Platz zu stehen, eine Skispringerin mit schlechtem Gleichgewicht, ein Turner ohne die Kraft, sich an den Ringen zu halten – das alles ist schlecht vorstellbar. Denn ohne eine grundlegende Leistungsfähigkeit ist sportliche Betätigung oder gar sportlicher Erfolg nicht möglich. Daher ist Athletiktraining schon immer ein fester Bestandteil sportlichen Trainings und wird im Rahmen einer Professionalisierung im Sport und sich immer weiter angleichenden Leistungen immer wichtiger. Auch Nachwuchsleistungszentren setzen vermehrt auf spezialisierte Athletiktrainerinnen und Athletiktrainer für Kinder und Jugendliche. Denn je früher man mit allgemeinem Athletiktraining beginnt, desto besser."
MG: „Wer sich durch ein gezieltes Athletiktraining eine ausreichende allgemeine funktionelle Leistungsfähigkeit angeeignet und sich auf die sportartspezifischen athletischen Anforderungen vorbereitet hat, wird beim Training der sportartspezifischen Fähigkeiten profitieren und im Bereich Technik und Taktik schnellere und größere Fortschritte erzielen. Denn der gesamte aktive Bewegungsapparat, d. h. neben der Skelettmuskulatur auch Sehnen, inklusive Sehnenscheiden, Schleimbeutel und Sesambein, sowie Faszien werden systematisch an Bewegung und Krafteinwirkung gewöhnt und können so z.B: beim Laufen, , Stoppen und Richtungswechsel adäquat agieren. So haben Athletinnen und Athleten mit einer besseren körperlichen Leistungsfähigkeit auf der einen Seite einen größeren Spielraum für die Entwicklung sportartspezifischer Fertigkeiten. Auf der anderen Seite ermöglicht es ihnen auch, diese Fertigkeiten im Wettkampf schneller oder länger auf hohem Niveau umzusetzen, was am Ende den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage bzw. Erfolg oder Misserfolg ausmachen kann.“
MG: „Athletiktraining hat nicht nur die Maximierung der sportlichen Leistungsfähigkeit zum Ziel, es reduziert auch das Risiko für Verletzungen. Diese passieren häufig am Ende einer Trainingseinheit, wenn Sportlerinnen und Sportler bereits Ermüdungserscheinungen haben und die Konzentration nachlässt. Durch Athletiktraining erhöht sich die Ermüdungswiderstandsfähigkeit, was dazu beiträgt, dass die einzelnen Übungen sicherer ausgeführt werden können. Zudem können auch gezielte Einheiten im Bereich Prävention und Regeneration Bestandteil des Athletiktrainings sein.“
MG: „Ein gutes Athletiktraining beginnt weit vor dem Betreten des Fußballplatzes und endet nicht mit der anschließenden Dusche. Wer seine Leistungsfähigkeit langfristig steigern will, benötigt einen gut durchdachten und strukturierten Trainingsplan. Doch auch hinter der Trainingsplanung steckt mehr als nur ein Stück Papier mit verschiedenen Übungen. Vielmehr verbirgt sich dahinter ein langfristiger Prozess aus mehreren Schritten. Dazu gehören die Feststellung der körperlichen Voraussetzungen, die physischen Leistungsfaktoren sowie die Bewegungsfertigkeit. Danach wird eine Zielsetzung definiert und das Trainingsprogramm gestaltet, das je nach Vorankommen ggfls. auch mal angepasst werden muss."
Danke Mark für die spannenden Einblicke in einen Bereich, der – so geht es wahrscheinlich vielen wie mir – ein Buch mit sieben Siegeln ist. Toll, dass die SGS nun einen Experten in ihren Reihen hat, der wie er ausdrücklich betont, gerne angesprochen werden kann, wenn eine/r Fragen hat: „Na klar, ich stehe gerne für die gesamte Familie zur Verfügung.“
Fotos: Marc Pastoors
Mit freundlicher Unterstützung vom Haus Gimken