10 Jahre war Tobias Vogel trotz starker beruflicher Einspannung ehrenamtlich im Vorstand der SGS Herren aktiv. Er war Mahner, Hüter und Wächter über die Finanzen. Zur Wahl des neuen Vorstands am 23. April hatte er sich nicht wieder aufstellen lassen. Über die Gründe und seine Zeit als Erster Kassierer der SGS Herren haben wir mit Tobi gesprochen. Das Gespräch führte Frank Wälscher.
Der Grund ist ein sehr schöner. Meine Frau und ich erwarten unseren ersten Nachwuchs. Da verschieben sich die Prioritäten stärker auf die wachsende Familie, zu der auch unsere Hündin gehört, und auf die Unterstützung meiner Frau.
Gemischt! Einerseits habe ich viele motivierte Menschen kennengelernt, die sehr viel Zeit ehrenamtlich in den Verein einbringen und ohne die die ganze Arbeit gar nicht machbar wäre. Auf der anderen Seite würde ich mir wünschen, dass noch viel mehr Sportkameraden sich aktiv einbringen würden mit einem ehrenamtlichen Engagement.
Auch ist es manchmal sehr schade gewesen, zu sehen, wieviel Aufwand in manche Aktionen zum Vereinsleben von Vorstand und HelferInnen hineingesteckt wurden, aber die Veranstaltung dann doch nur spärlich wahrgenommen worden sind.
Persönlich habe ich einiges an Verständnis zur Finanzierung von Sportvereinen aufbauen können.
Die nachhaltige, sportliche Entwicklung der Ersten Herren von der Kreisliga A in die Landesliga ist auf der Finanzseite definitiv eine Herausforderung gewesen. Auch wenn die SGS ein sehr großer Verein ist, gibt es im Herrenbereich nicht den einen großen Sponsor bzw. Mäzen, mit dem man eine gewissen finanzielle Flexibilität hat. Daher war es immer ein sehr enges Gerüst, das sportliche Wachstum zu ermöglichen. Ganz großen Dank an Hartmut Bloch und den Gesamtverein SGS für die Unterstützung auf diesem Weg.
Negativ: Wie oft ich am Platz war - eigentlich Training gehabt hätte - aber dann doch in einer Vorstandssitzung im VIP-Raum saß anstatt zu kicken.
Positiv: Im Bierwagen auf der Festwiese Euch ein frisches Bierchen zu zapfen. Da sieht man sich bestimmt auch in der Zukunft….
In meiner Zeit gab es Konstanten (Frank Neuhaus, Hartmut Bloch) aber auch sehr viele Veränderungen: Ich 😉 oder vielmehr die SGS-Herren haben in den 10 Jahren schon einige sportliche Leiter verschlissen. Dazu zählt aber natürlich einer nicht, denn ich bin damals gemeinsam mit Florian Zeutschler gestartet, und es freut mich sehr für ihn, dass er es vom Ehrenamt in den Profi-Bereich der SGs-Bundesligafrauen geschafft hat.
Die Arbeit im Herren-Vorstand habe ich stets sehr geschätzt, auch wenn ich meistens viele mir entgegengebrachte Wünsche auf den Boden der Tatsachen zurückholen musste. Als Finanzvorstand ist man doch öfters mal die Spaßbremse.
Da gibt es eine Top 3:
Erstens: Der sportliche Aufstieg von der Kreisliga A bis in die Landesliga.
Zweitens: Als Team definitiv das Freundschaftsspiel 2024 gegen RWE innerhalb von nur wenigen Wochen zu organisieren und durchzuführen.
Drittens: Nicht abhängig zu sein von einem Mäzen und selbst Entscheidungen treffen zu können.
Vielleicht den Großen-Anker Sponsor, dann wäre manches leichter aber ggf. zu viele Begehrlichkeiten geweckt worden oder eine kleine Tribüne. Das wäre schon schick.
Vielleicht bin ich weiter weg als früher. Aber meiner Meinung nach war das Vereinsleben bzw. das Leben am Platz zu Beginn meiner Zeit im Herrenbereich (was inzwischen 22 Jahre her ist) noch aktiver. Das würde ich mir für die Zukunft wieder stärker wünschen.
Der gesamte Verein ist absolut korrekt und nachhaltig sowie solide finanziert. Das finde ich sehr gut und wichtig. Der sportlichen Entwicklung den finanziellen Rahmen bereitzustellen, war sehr ambitioniert und nur durch eine äußerst positive Entwicklung bei Sponsoring und Öffentlichkeitsarbeit in dem Rahmen möglich.
Wachsenden Begehrlichkeiten entschieden entgegenzutreten und die Finanzen der SGS weiterhin nachhaltig zu gestalten.
Vielen Dank an alle aktiven und ehemaligen Herren-Vorstandmitglieder und den vielen Helfern und Helferinnen für das großartige ehrenamtliche Engagement. Und natürlich allen Teams sportlichen Erfolg! Und macht mit. Wer Verantwortung übernehmen mag, hat im Vorstand definitiv die Chance sich einzubringen. Meine ehemaligen Kollegen sind sehr offen für Unterstützung – und ja es macht auch öfters mal Spaß 😊.
Lieber Tobi, ganz herzlichen Dank für die offenen Worte und den tiefen Einblick in Deine Empfindungen. Du wirst dem Verein als Anker, Mahner und Vorbild fehlen. Für Deine Zukunft wünschen wir Dir und Deiner Frau nur das Allerbeste, viel Spaß mit Eurem Sprößling und der erweiterten Familie. Und wie man zur Ardelhütte auch mit Kinderwagen kommt, wirst Du sicher schon rausgefunden haben ;).
Fotos: Marc Pastoors
Mit freundlicher Unterstützung vom Haus Gimken