Am vergangenen Mittwoch fand das dritte Sponsorentreffen der SGS Herren statt. Erneut fanden sich viele Partner und Unterstützer zum Informationsabend und zum Austausch mit anderen Unternehmensvertretern ein. Treibende Kraft und Ansprechpartner für die „Investoren“ ist Jörg „Stange“ Funke. Wir haben uns mit ihm unterhalten.
Martin Sprenger hat mich im Sommer 2021 angesprochen. Er war gerade auch neu in seiner Funktion als Geschäftsführer und suchte ein Team, mit dem er im Vorstand die Geschicke der SGS Herren neu ausrichten konnte. Als langjähriges Vereinsmitglied fand ich diese auch für mich neue Aufgabe sehr interessant und wollte Teil des neuen Teams werden.
Welche Strategien verfolgst Du, um neue Sponsoren zu gewinnen?
Es gibt nicht den einen Weg oder die eine Strategie. Es ist immer ein Zusammenspiel vieler Komponenten. Hartnäckigkeit, Glück, ein gutes Netzwerk, Teamwork und vor allem das ‚richtige‘ Umgehen mit Absagen von Sponsorenaktivitäten sind die wichtigsten Punkte.
Wie hat sich die Sponsorenlandschaft bei den SGS-Herren in dieser Zeit verändert?
Die Veränderung ist schon gewaltig. Ohne das jetzt an Geldern festzumachen, kann man aber sagen, dass sich die Sponsorenanzahl von 35 auf über 70 erhöht hat.
Das Sponsoring ist für jeden Verein einer der wichtigsten Punkte. Ohne finanzielle Mittel aus diesem Bereich ist ein Erfolg kaum bis gar nicht möglich. Und da spielt es auch keine Rolle, um welchen Verein oder welche Mannschaft es sich handelt.
Die größte Herausforderung ist immer wieder der erste Schritt. Wenn man hier auf beiden Seiten ein positives Gefühl hat, läuft der Rest vielfach von alleine. Ein Nein ist nicht immer ein endgültiges Nein. Der gegenseitige Respekt voreinander ist immer das Wichtigste. Eins darf man hier auch nicht vergessen, es ist ein Ehrenamt, das ich hier ausübe, es ist nicht mein Beruf.
Eine Garantie, dass das Sponsoring dem Partner neue Kunden oder mehr Aufträge verschafft, kann ich natürlich nicht geben. Aber aus Gesprächen höre ich immer wieder heraus, dass die Zusammenarbeit nicht nur daraus besteht. Manchmal ist es den Sponsoren auch nur wichtig sichtbar und im Gespräch zu bleiben. Wir haben mit rund 350.000 Menschen jährlich auf der Anlage an der Ardelhütte ein ‚Sichtbarkeitstrumpf‘, den viele andere nicht haben. Auch die Lage an der Grenze zu Mülheim – viele Spieler wohnen dort - ist natürlich ein wichtiges Argument für Unternehmen aus der Nachbarstadt, bei uns zu investieren. Und – und das ist aus meiner Sicht das Wichtigste – wir verstehen Sponsoring nicht als Einbahnstraße.
Umgesetzt haben wir neben unserem Sponsorentreffen auch schon unsere WhatsApp Gruppe nur für Sponsoren; die kommt sehr gut an und bietet ein optimales Netzwerk. Das Maifest und der Bauernmarkt des BVV Schönebeck sind auch eine schöne Gelegenheit sich auf den Shirts der Zapfer, Kassierer und Spüler am Bierwagen zu verewigen. Wir bieten den Partnern an den Spieltagen der Ersten an, kleine Gimmicks, Give-aways oder Flyer zum Spieltagsheft dazuzulegen.
Das Highlight bisher war sicherlich unsere Stickeralbumaktion, die uns zum einen ein tolles Image gebracht hat, uns aber auch live zu Radio Essen und zu einem Treffen mit Oberbürgermeister Thomas Kufen gebracht hat. 13 Partner haben die Möglichkeit genutzt, sich hier mit einer Anzeige zu platzieren. Laut der Produktionsfirma Stickerfive war das Album mit den SGS Herren eines der erfolgreichsten in deren Geschichte. Und damit waren wir besser als z. B. Rapid Wien, der Karlsruher SC oder der Eishockeyclub Adler Mannheim.
Neben den jährlichen Sponsorentreffen ist es der persönliche Kontakt. Bei einigen Sponsoren ist es der wöchentliche Kontakt, der durch die Verteilung des Spieltagsplakates entsteht. Bei anderen ist es der Kontakt zwischendurch, der gar nicht immer durch mich entstehen muss; auch hier arbeiten wir im Team. Und was auch immer wieder gut ankommt, ist die Dauerkarte für alle Sponsoren, die sie am Anfang einer Saison erhalten.
Das ist unterschiedlich. Die einen Sponsoren wollen im Stadtteil Schönebeck vertreten sein, andere wollen einfach einen Verein unterstützen, weil sie selbst einmal aktiv waren und wissen, wie wichtig diese Unterstützung ist. Auch der persönliche Hintergrund ist immer wieder vorhanden. Viele Sponsoren sind selbst bei der SGS aktiv oder haben ein Familienmitglied, das hier Sport treibt.
Im Kopf habe ich vor der Saison immer wieder eine Zahl. Wenn diese erreicht wird, bin ich zufrieden. Für die nächsten drei Jahre habe ich eine Planung durchgeführt. Diese auch umzusetzen, ist in dem Umfeld, wo wir uns bewegen, nicht einfach. Aber das ist eben die Herausforderung, der wir uns im Team gerne stellen werden.
Lieber Stange, Danke, dass Du Dich unseren Fragen gestellt hast. Dir weiterhin viel Erfolg bei Deiner Arbeit. Das Interview führte Frank Wälscher.